Versicherungsvermittler tragen sozialpolitische Verantwortung
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) weist anlässlich der DKM 2012 auf den wichtigen sozialpolitischen Auftrag der Versicherungsvermittler hin: „Millionen von Verträgen zur Daseinsabsicherung und Altersvorsorge werden jedes Jahr von unserem Berufsstand vermittelt“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz, „obwohl die Verbraucher in der Regel nicht dazu neigen, diese wichtigen Produkte aktiv nachzufragen. Und gerade bei Empfängern niedriger und mittlerer Einkommen wird das Thema Vorsorge verdrängt. Damit tut unser Berufsstand etwas gegen die drohende Altersarmut und ist unsere Antwort zur aktuellen Diskussion über Zuschussrente.“
Die aus verschiedenen politischen Lagern anvisierte Förderung der Honorarberatung hält der BVK dagegen für ein gänzlich ungeeignetes Mittel die Absicherung weiter Bevölkerungskreise zu gewährleisten. Denn zum einen garantiert diese Vergütungsform nicht per se eine bessere Beratung, zum anderen können die gerade einmal 250 registrierten Versicherungsberater gar nicht flächendeckend den Bedarf abdecken. Aus sozialpolitischen Gesichtspunkten ist die Stärkung der Honorarberatung geradezu kontraproduktiv und damit verbraucherfeindlich.
„Und zum Dritten lenken Honorarverhandlungen zunächst von dem eigentlich beabsichtigten Absicherungsinteresse der Kunden ab“, sagt Michael H. Heinz. „Auch sind bei einer Honorarberatung Interessenkonflikte zwischen Verbrauchern und den Beratern nicht ausgeschlossen, beispielsweise wenn es um das Verhältnis Leistung zu Honorar geht, wie man tagtäglich bei den Freien Berufen erkennen kann.“
Durch falsche Regulierungsschritte hin zur Honorarberatung könnte daher auf lange Sicht eine Überforderung der staatlichen Sicherungssysteme, die schon heute nicht mehr ausreichend sind, drohen, weil die Verbraucher dann nicht abgesichert wären. Dagegen stellen die rund 250.000 registrierten Versicherungsvertreter eine tragende Säule des Sozialstaates dar. Forderungen, die bestehenden Strukturen wesentlich zu ändern, legen damit selbst eine Axt an den Sozialstaat.
Der BVK fordert daher die Festigung des bewährten Provisionsvergütungssystems in der Versicherungsbranche und unterstützt ausdrücklich entsprechende Tendenzen in der Regierungskoalition, die eine Beibehaltung des Provisionssystems im Versicherungsvermittlermarkt anstrebt.
BVK-Pressemitteilung vom 24. Oktober 2012